Kategorie-Archiv: Tipps

Wie Kinder sinnvoll mit Medien umgehen können

Liebe Eltern!
unter https://t1p.de/schulausfall-tipps hat der Grundschulverband eine Reihe von Ideen für Aktivitäten mit Kindern während der schulfreien Zeit zusammengestellt.
Eine besondere Herausforderung stellt für Eltern der Umgang ihrer Kinder mit Fernsehen, Computer und Internet dar. Im Folgenden geben wir dazu einige Empfehlungen aus medien- und grundschulpädagogischer Sicht.

  • Versuchen Sie, bei Medien- Aktivitäten ihrer Kinder möglichst oft mitzumachen und mit
    ihnen über die Inhalte von Filmen, Serien, YouTube-Videos und Spielen zu reden.
  • Beschränken Sie in Absprache mit den Kindern die Zeit für reinen Medienkonsum (Schauen von Unterhaltungssendungen, Spielen von Computerspielen …). Vereinbaren Sie gemeinsam feste Zeitvorgaben, die die Kinder selbst mit einem Kurzzeitwecker kontrollieren können. Achten Sie darauf, dass Kinder Medienerlebnisse auch verarbeiten können, indem Sie sie nicht zu viele verschiedene Dinge hintereinander schauen oder spielen lassen. Tipps:
    –  Lassen Sie die Kinder ein Bild zu ihrer Lieblingsserie malen und dazu erzählen.
    – Geben Sie den Kindern Verkleidungsmaterial (Hüte, Mützen, Winterkleidung, Sommerkleidung, Faschingskleidung …) und Requisiten und lassen Sie die Kinder ihre Serien und Filme nachspielen. Wenn die Kinder wollen, können sie selbst eine Serie erfindenund mit dem Handy jeden Tag eine neue Folge drehen.
    – Lassen Sie die Kinder über ihren „Medientag“ abends erzählen. Achten Sie auf Dinge, die die Kinder beschäftigen oder möglicherweise belasten.
  • Vermeiden Sie Spiele-Apps, die ein hohes Suchtpotenzial aufweisen (z.B. durch Belohnungssysteme für sehr langes Spielen).
  • Sorgen Sie für genug Bewegung der Kinder als Ausgleich für Medienerlebnisse.
  • Lassen Sie die Kinder Sachsendungen anschauen und danach aufschreiben/aufmalen
    oder auf das Handy aufsprechen, was sie toll fanden und gelernt haben.
  • Lassen Sie die Kinder Kindersuchmaschinen (z.B.: www.blinde-kuh.de, App: fragFINN)
    nutzen statt Google.
  • Wenn Sie die Kinder YouTube nutzen lassen:
    – Verwenden Sie nach Möglichkeit YouTube Kids.
    – Aktivieren Sie für YouTube den Kinderschutzfilter. Beachten Sie dabei, dass dieser leicht zu knacken ist und lassen Sie ältere Kinder erzählen und zeigen, welche Videos sie den Tag über gesehen haben.
  • Sollten Sie Übungsprogramme verwenden, achten Sie darauf, dass diese den Kindern nichts Falsches beibringen. Fragen Sie im Zweifel die Lehrkraft Ihres Kindes.
  • Lassen Sie die Kinder kreativ werden: mit Trickfilm-Apps (z.B. für Stop-Motion-Filme
    oder für Greenscreen-Filme), Buchgestaltungsapps (z.B. BookCreator), Musikproduktionen (z.B. Garageband) oder mit Hörspielproduktionen (Ideen unter www.Ohrenspitzer.de).
  •  Nutzen Sie die Zeit, um Kinder dabei zu unterstützen, im Umgang mit dem Handy, Tablet oder PC sicherer zu werden. Lassen Sie die Kinder programmieren (z.B. mit der App Scratch Jr), Geschichten mit PowerPoint erzählen, Videos drehen und bearbeiten …
  • Nutzen Sie Elterninformationen von Seiten wie www.klicksafe.de oder www.internet-abc.de, um sich zu informieren, wie sich Kinder sicher im Internet bewegen können.


hsg. von  www.grundschulverband.de

Was Eltern zu Hause mit ihren Kindern machen können

  • Lassen Sie Ihr Kind Bücher zum Vorlesen aussuchen. Lesen Sie vor und unterhalten Sie sich mit dem Kind über die Geschichte.
  • Suchen Sie gemeinsam etwas aus, was das Kind alleine lesen kann. Lassen Sie sich später davon erzählen.
  • Spielen Sie gemeinsam Karten-Spiele (wie z.B. Uno, Elfer raus, 6 nimmt, Vier gewinnt, Skat etc.), Würfel-Spiele und Buchstaben-Spiele wie Scrabble und Schreib-Spiele wie „Stadt, Land, Fluss“ o.ä.
  • Machen Sie ein Spiel daraus, alles zu zählen: „Wie viele Stuhlbeine gibt es bei uns?“
  • Lassen Sie die Kinder mit LEGO o.ä. bauen und konstruieren (z. B. auch nach Bauanleitungen) und interessieren Sie sich für die Produkte.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, Geschichten oder Tagebuch zu schreiben, auch am Handy/PC.
  • Lassen Sie Ihr Kind im Fernsehen die „Sendung mit der Maus“ (ab 18.3. täglich oder im Internet) oder andere Wissens- und Sachsendungen (KIKA u.ä.) gucken. Lassen Sie es aufschreiben oder aufmalen/aufzeichnen, was es toll fand.
  • Stellen Sie sich gegenseitig 1×1- oder Plus- und Minusaufgaben und erfinden Sie gemeinsam weitere Rechenaufgaben.
  • Stellen Sie dem Kind Alltagsmaterialien wie Dosen, Kartons, Schnüre, Papier, Farben Schere, Stifte und Klebstoff zum Basteln und Malen etc. zur Verfügung.
  • Gehen Sie gemeinsam nach draußen, beobachten Sie Pflanzen und Tiere. Was man nicht kennt, kann man fotografieren und zu Hause dazu in Büchern oder im Internet recherchieren und die Ergebnisse aufschreiben.
  • Beschränken Sie reinen Medienkonsum und nutzen Sie Handys und Tablets für kreative Aufgaben (Trickfilm-Apps, Erstellung multimedialer Bücher, Programmieren).
  • Suchen Sie alte Kleidungsstücke heraus und lassen Sie die Kinder ein Rollen- oder Theaterspiel aufführen.
  • Geben Sie den Kindern Knobelaufgaben oder Rätselhefte.

Denken Sie auch daran: Die Schulschließung ist eine Chance, dass Kinder einmal etwas mehr selbstbestimmt tun können, was ihnen wichtig ist, und nicht immer nur nach Erwachsenen-Wünschen lernen müssen. Das bedeutet aber nicht, sie mit Medien wie Fernsehen, Computern, Tablets und Handys allein zu lassen.
Also: Eltern können anregen, vorschlagen, mitmachen, aber sie sollen vor allem die Kinder fragen, was SIE interessiert, was sie wissen und tun wollen, und dann zu gemeinsamen Absprachen kommen.

hrg. vom Grundschulverband